SONIC CELL | PROJEKT

SOUND IM ÖFFENTLICHEN RAUM

Die Corona-Krise hat den Bewohner*innen der Stadt vor Augen geführt, wie wertvoll der öffentliche Raum ist. Während des Lockdowns 2020 waren Besuche im Museum und Konzertveranstaltungen nicht möglich. Das eigene Grätzl wurde zum Ausflugsziel mit Picknicks im Park oder Radtouren durch die Nachbarschaft. Auch wenn in Zukunft keine so drastischen Maßnahmen mehr erforderlich sein werden, bleibt die Aufwertung der unmittelbaren Wohnumgebung in Bezug auf Umweltfragen ein wichtiges Thema. Gleichzeitig stellt sich nach wie vor die Frage, wie Kunst außerhalb gewohnter Formate, wie Ausstellungsräumen, Konzerthallen oder Clubs präsentiert werden kann und welche Synergien sich dadurch ergeben.

Mit SONIC CELL finden unsere Standorte in Wohnstraßen und freien Parkflächen, wo laut Straßenverkehrsordnung (STVO § 76) keine Genehmigung für die temporäre und private Nutzung erforderlich ist. Wir suchen nach technischen Möglichkeiten, bereits vorhandene Freiräume klanglich zu erobern.

PROJEKTZIEL

Auch mit dem Ausklingen der Pandemie sehen wir den Bedarf für Infrastrukturen für Sound Art und Musik in der frischen Luft, die es elektronischen Künstler*innen ermöglicht, in den Sommermonaten abseits des Trubels Konzerte und Performances zu veranstalten. Diese Aufführungsmöglichkeiten dienen auch dazu, ein szenefremdes Publikum zu erreichen sowie die beteiligten Künstler*innen zu inspirieren, neue Formate auszutesten und ihre Techniken zu erweitern. Von Menschen erzeugter Sound klingt in neuen Facetten, wenn er im Außenraum eingebettet ist. Vice versa ändert sich der natürliche Klang einer Umgebung, wenn ein neuer Sound eingeführt wird. Das sind Phänomene, die uns bereits im Rahmen anderer Projekte interessiert haben (CLUB RADIOKOJE).

Mit der mobilen Aufführungsplattform SONIC CELL möchten wir Nachbarschaften aktivieren und ein neues Publikum erschließen, in dem wir ihnen die Kunst an die Haustüre liefern. In den vielfältigen Freiräumen für Kunst sehen wir sowohl das Potenzial für Musiker*innen, ihr gewohntes Habitat zu verlassen und eine Präsentation für eine breite Bevölkerungsschicht zu konzipieren, als auch ein Aha-Moment bei den Zuschauer*innen, die Neues kennenlernen. Diesen Austausch wollen wir fördern!

SONIC CELL 2021

Der Verein czirp czirp – sonic and experimental arts hat gemeinsam mit der RAD Performance (Conny Zenk) sowie dem Sounddesigner und Komponisten Gustavo Petek (smallforms) Ideen für eine Infrastruktur für experimentelle Musik und Sound Art im urbanen Raum skizziert. Proof of Concept im Jahr 2021 am Standort Schlesingerplatz 1080 ermöglichte es uns, den städtischen Raum in kurzer Zeit in temporäre Spielstätten für mehrkanalige Kompositionen zu verwandeln.

Künstlerinnen: Brigitta Bödenauer (AT) und Katharina Klement (AT).

SONIC CELL 2022

Das zweite, postpandemische Set-up im Jahr 2022 konzentrierte sich auf die Einbeziehung akustischer und elektronischer Instrumente in das Hörerlebnis. Wir haben uns an lokale Künstler gewandt, die einzigartige klangliche Universen erforschen.

Künstler*innen: Pamelia Stickney (Theremin /USA) mit Hans Tschiritsch (DIY-Instrumente /AT) und Marie Vermont (Live-Elektronik /AT).