KÜNSTLER*INNEN | HOLDING BREATH

Englisch

ZAVOLOKA

Bild: Aled Ordu, 2023

Die in der Ukraine geborene und in Berlin lebende Musikerin, Komponistin und bildende Künstlerin Zavoloka widmet ihre künstlerische Praxis der Orchestrierung kompromissloser experimenteller Musik, die frei von Genre-abhängigen Definitionen oder Stilen ist. Ihre Arbeit basiert auf einer stark konzeptionellen Grundlage, die Formen hervorbringt, die mehr sind als nur Musik. Ihre Kombination, die sich aus traditionellen und maschinell erzeugten Elementen zusammensetzt, zeigt die Unbändigkeit künstlerischer Freiheit. Zavoloka produziert großartige Klangerlebnisse, die unterschiedliche Emotionen auslösen, vor allem aber die Lust zu tanzen wecken.

Bild: Aled Ordu, 2023

Tahereh Nourani

Die in Wien lebende Komponistin und Klangkünstlerin studierte klassische Querflöte an der Kunstuniversität Teheran sowie der MDW Wien. Nouranis Musik unterliegt keiner festgelegten Dramaturgie, sondern fließt. Klang ist für sie der Beginn einer Entdeckungsreise. Mit freier Improvisation, unkonventionellen Spieltechniken, minimal Live-Elektronik und einer sehr langsamen Herangehensweise erzeugt sie reduzierte, post-minimalistische bis archaische Klangarchitekturen. Der Streif einer Berührung, der Hauch eines Tons, der Duktus der Sprache und flüsternder Melodien zwischen ASMR (Autonomous Sensory Memory Response) und Noise verweben sich zu eindrücklichen musikalischen Erfahrungen.

CLARA OPPEL

Bild: Gernot Muhr

Breathing Landscapes

Die Sound- und Medienkünstlerin Clara Oppel verwandelt die Wasseroberfläche des Kongreßbads mit einer ortsspezifischen Soundinstallation in eine atmende Membran. Ihre Mehrkanalinstallation rund um das Schwimmbecken erzeugt eine anthropomorphe Klangkomposition.

Clara Oppel hat als Meisterschülerin von Diet Sayler an der Akademie der bildenden Künste Wien abgeschlossen und ein Postgraduales Studium der Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe absolviert. Sie war künstlerische Mitarbeiterin von Bruno Gironcoli.

Wet Dreaming at 52 Hz

Bild: Alex Franz Zehetbauer

Die sonor-choreografische Performance Wet Dreaming at 52 Hz von Alex Zehetbauer und Christian Schröder bewegt sich zwischen Tanz-Choreografie und Sound Performance. Das Stück untersucht das komplexe emotionale und auditive Bewusstsein von Walen, deren Gesänge sich mit der Frequenz von 52 Hz durch die Meere bewegen.

Das Hirn der Wale hat sich über Jahrtausende an eine ideale Umgebung ohne natürliche Feinde und die erstaunliche Möglichkeit der Unterwasserkommunikation angepasst. Über Kilometer hinweg kommunizieren sie miteinander und leiten einander durch die Meere. Ihr Verhalten und ihre hoch entwickelten kognitiven Eigenschaften zeigen, dass sie komplexe Beziehungen zueinander haben, einen sehr direkten emotionalen Ausdruck haben und eine recht unbefangene Erotik ausleben. Ihre heitere Verspieltheit und ihre Fähigkeit, sich in Zustände zu bringen, die wir als psychedelisch bezeichnen können, faszinieren die Meeresbiologie und Kognitionswissenschaft.

Zehetbauers Human-Interpretation dieser Wesensbeschreibungen der Wale und ihrer intelligenten Fernkommunikation wird im Kongreßbad unter und über Wasser erlebbar. Besucher*innen sind eingeladen, während der Choreografie im Becken mit unterzutauchen und sich dem Gesang hinzugeben.

ALEX FRANZ ZEHETBAUER

Alex Franz Zehetbauer ist Klangchoreograf, Performancekünstler und Sänger. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit unkontrollierbarem Sound und Bewegungselementen, die es ihm ermöglichen, spielerisch zu neuartigen Performance-Formaten und sinnlichen Eindrücken zu kommen. Manchen Kritiker*innen ist er „ein Engel“, andere hingegen sehen in ihm „das Monster aus dem Sumpf“. Wir lassen uns vom vielfach ausgezeichneten, aber auch streitbaren Künstler überraschen.

Bild: Christian Schröder

CHRISTIAN SCHRÖDER

Christian Schröder ist der musikalische Part dieses Performance-Duos. Ihn interessiert, wie sich Soundkomposition in unterschiedlichen Medien und in Verbindung mit diversen Disziplinen ausprägen können. Er verortet seine musikalische Praxis in der Interdisziplinarität. Als Soundkünstler mit algorithmischen Prozessmethoden und Elementen der elektronischen Improvisation ist er in der bildenden und darstellenden Kunst ein bekannter Name (Kollektiv RauschenRauschen).

DJ KJOS

Bild: Aled Ordu, 2023

KJOS spielt Musik von und mit Schallplatten, mischt experimentelle Electronica mit Clicks&Cuts, verwebt sphärische Flächen mit tiefen Bässen und interveniert mit Pop-lastigen Beats und Rave-Fanfaren. (Genre)Grenzen findet er überflüssig, dafür liebt er Sonne, Wasser und das Schwimmen im Kongreßbad umso mehr.

Hinter dem Pseudonym KJOS, auch bekannt als DJ Bär Schaeffer, verbirgt sich der Wiener Medien- und vor allem Soundkünstler Karl Salzmann, der im Rahmen des diesjährigen Club Radiokoje für das musikalische Rahmenprogramm sorgen wird. Zu diesem Zweck wird er den ganzen Nachmittag über eines seiner mittlerweile sehr rar gewordenen DJ-Sets spielen und Einblick in seine, in mittlerweile fast 30 Jahren gewachsene Schallplattensammlung zu Gehör bringen.